BrachenBrunch Weimar 2015

In Weimar ist Kunst durch die Klassik und die Bauhaus-Universität an vielen Stellen präsent. Auch der Schulhof desJohann-Wolfgang-von-Goethe-Gymnasiums wurde mit SchülerInnen zusammen gestaltet und die Mensa ist voll kunstvoller Graffitis.
Die Jugendlichen der Klasse 7d hatten in der Woche nur einen Tag Schule und am 12. Mai 2015 dazu das Glück, den Geburtstag einer Mitschülerin zu feiern. Das alles bei Sonne und Warm. Vorher hatten sie schon Kontakt mit demKlimaschutzbeautragten Dipl.Ing. Karsten Kurth und für nachher gibt es eine Projektidee zum Upcycling.

Die sozialen Aspekte der Gruppenarbeit waren sehr postitiv. Das gemeinsame Ideen-finden, Sich-Auseinandersetzen und Umsetzen verlief trotz kleinerer Indifferenzen in einer Gruppe konstruktiv. Auch das Lernen am anderen Ort hat viel Intensität erzeugt. Vom Jugenclub „vorTREFFlich“ des Teams Jugendarbeit Weimar kam nette und unkomplizierte Hilfe beim Nutzen der Fläche auf dem Gelände und der Einrichtungen des Clubs durch Dominik Abt. Der Ideenreichtum und die Selbständigkeit der SchülerInnen waren beeindruckend. Ebenso die Vielfalt im Ausgestalten des Brunch – also auch beim Essen! Mir wird da wieder klar:

Die Kunst besteht im Geschehen lassen, freien Lauf lassen und Fertigkeiten wie auch Kompetenzen beim Ausprobieren zu bestärken. So treten Persönlichkeiten zutage, manchmal ungeahnte Fähigkeiten, Interessen und Verhaltensweisen.

Auf dem vom städtischen Amt für Gebäudewirtschaft durch den Amtsleiter Dr. Dirk Daube bereitgestellten Gelände der ehemaligen „Elektroinstallation Oberweimar“ (EOW) fanden sich insbesondere Autoteile. Nicht nur alte Reifen verführten zum Spiel, auch Blinkerhebel oder Heckklappen kamen beim „Müllcontest“ zum Vorschein. In der Folge wurden aus den ersten Fundstücken ganze Sammelsurien und daraus kleine künstlerische Panoptika des Upcyclings.

Beim mittäglichen gemeinsamen Brunch, dem inoffiziellen „Brotdosencontest“, waren zwar die Kräfte ob der Sonnenhitze schon etwas gesunken, aber Muffins, Obst und Gemüse, Salate und Blätterteigrollen – allesamt aus Plastikdosen (sic!) – halfen beim Auftanken für den Endspurt:

Alles auf der Fläche auf die Kunstobjekte zu reduzieren und die dann auch vorzustellen. „Darth Muuuh“, die „Dosen-Schlange“ und die „Dosenblume“, das „Rieseninsekt“, „Pfeil und Bogen“ sowie der „Rettungsballon“ wurden beim kleinen Galerierundgang ausgiebig begutachtet und beklatscht. Am Rande entstanden aber auch kleine (Beton)Steinskulpturen und ein Farbklecksbild aus Resten der Spraydosen oder ein Motor wurde inspiziert. Einige Werke konnten mitgenommen werden. Weitere verblieben im Gelände und erfreuen vielleicht andere Besucher? Es wurde klar:

Das ist durchaus ein langer Weg, Abfall nicht einfach Abfall sein zu lassen, sondern daraus erstmal etwas sinnvolles zu schaffen; und das dann nicht nur als Kunstobjekt in eine Ecke zu stellen, sondern es auch noch zu einem Gebrauchsgegenstand zu machen. Sprich: Wir haben aus Müll Kunst gemacht, aber: Ist das Kunst, oder kann das nun doch weg?

In einem Beitrag auf der Website der Schule und in einem lokalen Pressebeitrag (Foto) der → „Thüringer Allgemeinen“ wurde das Projekt dargestellt. Im folgenden Projekt soll dieser 2nd-Hand-Aspekt in der Schule noch stärker betrachtet werden. Der Film „Kaufen für die Müllhalde“ von Cosima Dannoritzer baut die Brücke dazu. – Von mir herzlichen Dank an die Lehrerin Ines Escherich für die erfrischende Zusammenarbeit und das Organisieren vor Ort!


Die Kunst ist überall in Weimar …

urbanofeel Felix Liebig BrachenBrunch Weimar Muralismo

… aber erstmal Kuchen zum Geburtstag – skeptisch? natürlich selbstgebacken! …

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… und dann der „Müllcontest“ auf den Spuren der Wegwerfgesellschaft …

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… um Material für ausgiebiges Kunstschaffen zu bekommen …

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… wie man in diesen Werken sehen kann …

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… was wie folgt vorgestellt wurde …

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… und beim Brunch nicht so wichtig war wie, ob man der, die oder das Nutella sagt.

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Die Presse:

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SCHLAGWORTE:
Klima, Kunst, Schule, Brache, Brunch, Kulturelle Bildung, Stadt, Abfall / Müll, Re- und Up-Cycling, Landart, Soziale / Kommunale Verantwortung, Kompetenzentwicklung, Projektlernen …

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